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Mittelstandsbericht 2022 veröffentlicht: Mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen sind notwendig für Resilienz und Innovationskraft

Die Verbände der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand fordern im diesjährigen Mittelstandsbericht endlich bessere Rahmenbedingungen für das Unternehmertum im Mittelstand. Es braucht unter anderem Bürokratieabbau, gezielte Förderung bei der Umsetzung der Energiewende sowie Maßnahmen zum Abbau der Fachkräftelücke. Nur so kann der wirtschaftliche Erfolg mittelständischer Unternehmen nachhaltig gesichert werden.

Berlin, 13.07.2022 – Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand (AG Mittelstand), der auch DER MITTELSTANDSVERBUND angehört, hat am 13. Juli ihren Mittelstandsbericht 2022 veröffentlicht. In dieser Publikation bewerten die zehn Verbände der AG Mittelstand regelmäßig die aktuelle wirtschaftliche Lage im Mittelstand und zeigen darauf aufbauend die politischen Prioritäten für die Bundesregierung auf. Das Jahr 2022 bedeutet leider erneut herausfordernde Zeiten für die kleinen und mittleren Unternehmen: Nachdem die Corona-Krise und die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie weite Teile der mittelständischen Wirtschaft in den zurückliegenden zwei Jahren hart getroffen haben, werden sie nun zusätzlich – infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – durch gravierende Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten, massive Störungen der internationalen Lieferketten und bislang nicht gekannte Preissteigerungen belastet. 

Dabei erfordern Digitalisierung, Energiewende sowie die zunehmenden Engpässe in der Logistik gerade jetzt Investitionen und eine große Flexibilität der Unternehmen. Angesichts dieser enormen wirtschaftlichen Herausforderungen ist die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen entscheidend zu verbessern. Die AG Mittelstand bündelt daher im Mittelstandsbericht 2022 – entlang der drei primären Handlungsfelder Unternehmertum, Fachkräfte und Investitionen – zahlreiche Maßnahmen, die einen echten Fortschritt für die angespannte Lage im Mittelstand bedeuten würden.

So ist es sehr bedenklich, dass die Zahl der Unternehmensgründungen im Mittelstand rückläufig ist und sich auch die Zahl der Selbständigen weiter verringert. Dabei braucht Deutschland jetzt die Innovationen und Impulse, die durch Gründungen und durch den Pioniergeist mutiger Unternehmerinnen und Unternehmer entstehen. Diese Dynamik ist auch Voraussetzung dafür, dass die ökologisch-ökonomische Transformation gelingt. Diese wird zusätzlich durch die wachsende Fachkräftelücke erschwert, unter der kleine und mittlere Unternehmen am stärksten leiden. Um die Fachkräftelücke zu schließen, müssen die vorhandenen inländischen Potenziale bestmöglich erschlossen und das Fachkräfteangebot durch mehr qualifizierte Zuwanderung vergrößert werden. Ebenso braucht es attraktive Rahmenbedingungen für die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie die Beschäftigungsaufnahme insgesamt. Der notwendige Transformationsprozess wird ohne Frage zu hohen Investitionserfordernissen für die Privatwirtschaft führen. Auch wenn der Mittelstand wirtschaftlich stark ist, erfordert diese Transformationsfinanzierung zusätzlich verlässliche öffentliche Investitionen, gezielte Förderung sowie Entlastungen bei Bürokratie und Steuern, damit die Planungssicherheit für private Investitionen erhöht werden kann.

Die Verbände der AG Mittelstand repräsentieren insgesamt 6,09 Mio. kleine und mittlere Unternehmen aus Handel, Handwerk, dem Dienstleistungssektor, der Gastronomie und Hotellerie, den Freien Berufen, der genossenschaftlich orientierten Agrar- und Ernährungswirtschaft, der Industrie sowie – als wichtigste Finanzierungspartner der kleinen und mittleren Unternehmen – die Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Diese Unternehmen haben mehr als 40 Mio. Beschäftigte und bilden den Großteil aller Auszubildenden aus. Dabei stehen sie in ihrem Selbstverständnis für nachhaltiges und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln über Generationen. 

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