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"Ausbildung hat Vorfahrt!"

Trotz der relativ guten Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist die Zahl der unversorgten Bewerber und der unbesetzten Ausbildungsstellen in den letzten zwei Jahren gestiegen. Die Bundesagentur für Arbeit hat daher eine Initiative zur Stärkung der betrieblichen Ausbildung ins Leben gerufen.

Berlin, 30.07.2014 — Der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat am 18. Juli die Initiative "Betriebliche Ausbildung hat Vorfahrt!" beschlossen. Ziel ist, möglichst vielen Jugendlichen die Chance für eine solche Ausbildung zu eröffnen.

DER MITTELSTANDSVERBUND bewertet dies als lobenswerten Schritt in die richtige Richtung. "Allerdings sind noch Anstrengungen aller Akteure sowie die Anpassung einzelner gesetzlicher Vorgaben erforderlich, um die einzelnen Maßnahmen zum Erfolg zu führen", bewertet Judith Röder, stellvertretende Geschäftsführerin, die Initiative.





Die Initiative beinhaltet folgende Elemente:

  • Mit einer öffentlichen Kampagne werden gezielt Betriebe angesprochen, mehr Ausbildungsplätze auch für benachteiligte Jugendliche zu erschließen.
  • Ausbildungsbegleitende Hilfen sollen künftig alle Auszubildenden erhalten, die ohne die Förderung mit ausbildungsbegleitenden Hilfen voraussichtlich Schwierigkeiten haben werden, eine betriebliche Ausbildung zu beginnen, fortzusetzen oder erfolgreich abzuschließen. Hierzu wurde eine Gesetzesänderung erbeten. Zurzeit sind die Hilfen Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten oder sozial Benachteiligten vorbehalten.
  • Die BA führt die sogenannte "Assistierte Ausbildung" als ein neues Instrument ein. Dabei werden die Jugendlichen in Betrieben noch vor Beginn und während der gesamten Ausbildungszeit begleitet. Gleichzeitig werden die Betriebe organisatorisch und administrativ bei der Ausbildung benachteiligter Jugendlicher unterstützt. Der Verwaltungsrat appelliert an den Gesetzgeber, die assistierte Ausbildung als eigenständiges Regelinstrument einzuführen.
  • Die Ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen soll noch enger mit den Betrieben verzahnt, also in kooperativer Form durchgeführt werden. Hierbei sind die Ausbildungsplätze auf Berufe mit künftigem Bedarf in der jeweiligen Region und auf MINT-Berufe auszurichten.
  • Der Verwaltungsrat schlägt für Regionen mit einem besonders problematischen Ausbildungsmarkt ein Bund-Länder-Programm vor. Mit diesem sollen marktbenachteiligte Jugendliche in diesen Regionen eine Chance bekommen, über eine außerbetriebliche Ausbildung einen Berufsabschluss zu erlangen. Sollte dies nicht zustande kommen, wird an den Gesetzgeber appelliert, eine befristete gesetzliche Regelung zu schaffen, die eine Kofinanzierung Dritter in Höhe von mindestens 50 Prozent vorsieht.
  • Darüber hinaus will der Verwaltungsrat dem steigenden Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern und Altenpflegerinnen und Altenpfleger gerecht werden, indem er an die Bundesländer appelliert, auf das Schulgeld für die staatliche Ausbildung zu verzichten.
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