Großhandel im Verbund – Zwischen Boom und Krise!

Köln, 21.01.2021 - Während die Gruppen, deren Mitglieder abhängig von der Gastronomie und dem Hotelgewerbe sind, mit schwerwiegenden Auswirkungen zurechtkommen müssen, berichten alle Gruppen aus den Baustoff-, Holz-, Farben- und Heimtextilienbranchen von teilweise außergewöhnlich erfreulichen Umsatzentwicklungen. Im Handwerk besteht lediglich die große Sorge, dass durch eine Verschärfung des Lockdowns die Möglichkeit zur Abarbeitung der vorhandenen Auftragsstaus genommen wird und somit die Großhandelsumsätze in Mitleidenschaft gezogen werden. Einige Gruppen berichten von Lieferengpässen der Industrie und von Vorratskäufen der Handwerksunternehmen bei den Großhändlern. Allen Gruppen ist gemein, dass eine Planung über das Jahr 2021 hinaus nahezu nicht möglich ist und dass die Mitgliederakquise und -betreuung in einem virtuellen Umfeld auf Grenzen stößt. Eine Auswirkung auf die Lager- und Logistiksysteme ist ein Trend zu End-to-End- oder B2C-Konzepten. Der Großhandel stellt sich darauf ein, Lager kleinerer Losgrößen kommissionieren und gegebenenfalls auch andere Zielgruppen beliefern zu können. Auch die Lagersysteme der Verbundgruppen selber sind in einer Umbauphase.

Neben dem sehr intensiven Erfahrungsaustausch berichtet Herr Glaser über die aktuellen Tätigkeiten in MITTELSTANDSVERBUND und
ServiCon. Momentan sind alle Kräfte auf die Unterstützung der politischen Arbeit in Berlin gerichtet, um die sehr stark in die Bedrängnis geratenen Branchen, wie Mode, Textil, Schuhe und deren Totalverluste einer Saison an die höchsten Stellen zu kommunizieren.

Ein großes Problem stellt dabei die nicht ausreichend organisierte Beantragung und Vergabe von Fördergeldern dar. Insbesondere die angekündigte Überbrückungshilfe III ist auf den letzten Metern der gesetzlichen Festschreibung nochmals so geändert worden, dass es schwerfällt, Steuerberater zu finden, die verbindlich Auskunft geben könnten. Die Steuerberater, die für ihre Auskunft und ihre Tätigkeit in Haftung genommen wurden und werden, sehen sich im Moment mit ständig wechselnden Antragsbedingungen konfrontiert, so dass eine qualifizierte Beratung kaum möglich ist. Der ZGV wird sobald Klarheit herrscht, Webinare zu diesen Themen anbieten.

Deutlich aufwendig gestaltet sich der Um- und Ausbau der ADG-Qualifizierungsangebote zu einer modernen Qualifizierungs- und Befähigungsplattform für den kooperierenden Mittelstand. Mit Unterstützung einiger Kooperationen – allen voran der MHK Group – wird eine die Plattform erarbeitet und pilotiert, die den Anforderungen des kooperierenden Mittelstands genügt. 

Schnell waren die geplanten 2 Stunden rum. Die nächste Präsenzsitzung „Großhandel im Verbund“ ist am 20.10.2021 auf Einladung der EUROBAUSTOFF in Bad Nauheim geplant, falls der Virus uns nicht einen Strich durch die Rechnung macht.

Interessenten wenden sich bitte an j.glaser@mittelstandsverbund.de.