Neue Signale – Präsidiumssitzung des MITTELSTANDSVERBUNDES in Brüssel
Am 19. März tagte das Präsidium des MITTELSTANDSVERBUNDES in Brüssel. Bewusst wurde das Zentrum der europäischen Politik gewählt, um wichtigen Entscheidungsträgern vor Ort die Belange des kooperierenden Mittelstandes zu vermitteln.
Brüssel, 20.03.2015 — Dass in Brüssel Entscheidungen getroffen werden, die teils erheblichen Einfluss auf das Tagesgeschäft des kooperierenden Mittelstandes haben, ist bereits seit Langem beim MITTELSTANDSVERBUND angekommen. Auf der nunmehr in Brüssel ausgerichteten Präsidiumssitzung konnten sich die Mitglieder des höchsten Lenkungsgremiums des Spitzenverbandes einen Eindruck der Lage vor Ort machen.
DER MITTELSTANDSVERUND ist bereits seit einigen Jahren in Brüssel. In Kooperation mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks konnte so mithilfe von wenigen Ressourcen ein großes Netzwerk zu den Institutionen der EU und den befreundeten Verbänden aufgebaut werden. Zusammen mit dem Europäischen Dachverband des kooperierenden Einzelhandels – Independent Retail Europe – konnte zudem die Schlagkraft in der Interessenvertretung enorm verstärkt werden. Mit Tim Geier, dem Leiter des MITTELSTANDSVERUND-Büros vor Ort in Brüssel, besteht jederzeit die Möglichkeit, schnell und direkt auf Entwicklungen in der Europapolitik zu reagieren.
Der Vorabend der Präsidiumssitzung bot die Gelegenheit, in direkten Kontakt mit der Brüsseler Politik zu treten. Die breite Diskussion um das geplante Freihandelsabkommen mit Nordamerika (TTIP) aufgreifend, fand ein Austausch mit der langjährigen Europaparlamentarierin und Handelsexpertin, Frau Prof. Dr. MdEP Godelieve Quisthoudt-Rowohl statt.
Wichtige Bedenken, der unterschiedlichen Sektoren, die das Präsidium des MITTELSTANDSVERUNDES abbildet, konnten so direkt an einen Entscheidungsträger weitergegeben werden. Prof. Dr. Quisthoudt-Rowohl ist Mitglied des Handelsausschusses des Europaparlaments. Auch sie wird daher letztendlich darüber zu entscheiden haben, ob es zu dem geplanten Abkommen kommt, oder nicht (Auch wenn TTIP auf Europäischer Seite ausschließlich von der Kommission verhandelt wird, bedarf das endgültige Abkommen der Zustimmung des Europäischen Parlaments).
Das Präsidium des MITTELSTANDSVEBRUNDES konnte die Auswirkungen, die das geplante Abkommen auch auf den kooperierenden Mittelstand haben könnte, verdeutlichen. Quisthoudt-Rowohl war aus diesem Grund sehr dankbar für die neuen Denkanstöße und wird diese mit in die weitere Arbeit an dem Freihandelsabkommen nehmen.
Als Gastredner auf der Präsidiumssitzung am nächsten Tag gab Wirtschaftsexperte Dr. Christian Würdemann aus der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der EU einen Überblick über die Mittelstandspolitik in Brüssel. Das Präsidium mahnte hier insbesondere an, weitere bürokratische Lasten - die Offenlegung nicht-finanzieller Interessen von Unternehmen seien nur beispielhaft genannt - zukünftig auf europäischer Ebene zu vermeiden.
Nur so würden neue europäische Vorschriften die notwendige Akzeptanz bei den Unternehmern finden. Der Repräsentant der Ständigen Vertretung dankte dem Präsidium des MITTELSTANDSVERBUNDES für die konkreten Beispiele, an welchen Stellen die Entscheidungsträger bei der Europapolitik nachbessern muss.
Das Präsidium möchte fortan im Zwei-Jahres-Rhythmus in Brüssel tagen, auch um damit ein Signal an die politischen Entscheidungsträger in Europa zu senden.