Qualifizierung von Anschlusshäusern: Regional und Digital
Karriere machen - dazu braucht man nicht nur eine gute Aus-, sondern auch eine gute Weiterbildung. In einer gemeinsamen Sitzung diskutierten 40 Teilnehmer der Arbeitskreise Mitgliederbetreuung und -beratung sowie Weiterbildung neue Konzepte für Anschlusshäuser.
Montabaur, 08./09.06.2015 — Wie können Handwerk, Einzel- und Großhandel in Verbundgruppen am besten qualifiziert und weitergebildet werden? Diese Frage zu beantworten, hatte das Steuerungsgremium, der Innovationsrat, der Akademie der Verbundgruppen (ADV) als Hausaufgabe gegeben. Erste Konzepte für die Mitglieder von Kooperationen wurden bei der gemeinsamen Sitzung der Arbeitskreise Mitgliederbetreuung und -beratung sowie Weiterbildung am 8. und 9. Juni auf Schloss Montabaur entwickelt.
Mit regionalen Weiterbildungsangeboten punkten
Eine Kurzumfrage des MITTELSTANDSVERBUNDES unter den Leitern der Weiterbildungs- und Qualifizierungskonzepte für Anschluss- und Partnerhäuser ergab, dass betriebswirtschaftliche und allgemeine Seminare zu oft abgesagt würden Nur wenige Verbundgruppen schafften es, Seminarthemen wie Mitarbeiterführung, Arbeitsrecht, Verkaufsknigge oder Filialsteuerung dauerhaft auszulasten."Die Voraussetzung ist, dass innerhalb eines White-Label-Angebots für die jeweilige Verbundgruppe ein preislich aggressives und regional verteiltes Angebot geschaffen werden soll, an dem sich die Kooperationen verbindlich engagieren können", erklärte Jörg Glaser, Geschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES.
Geplant seien vorbereitende Ausschüsse in diesen drei Clustern: Einzelhandel, Großhandel und Handwerk. Die Genossenschaftsverbände würden ein solches Portfolio bereits an etwa zehn Standorten anbieten. Neben dem eigenem Geschäft erstrecke sich das Angebot für regionale Verbundgruppenmitglieder auch auf den Einzel- und Großhandel, so Glaser weiter.
Digitale Technologien in der Qualifizierung: Potenzial ohne Ende
Dass auch die Digitalisierung ein wichtiger Aspekt bei der Mitgliederqualifizierung sein kann, zeigte Martin Greff, Bereichsleiter Lerninnovationen bei der Akademie Deutscher Genossenschaften ADG. Unterschiedliche Lernformen von Seminaren bis hin zu Videokonferenzen spielten eine wichtige Rolle in der täglichen Arbeit der Kooperationen, nicht nur im Bereich Qualifikation.Welche Rolle verschiedene Formen von Exposés für Verkaufsstrategien in Einzel- und Großhandelsunternehmen haben und wie diese strategisch zur erfolgreichen Vermarktung von Handelsstandorten genutzt werden können, präsentierte Jochen Mulfinger, Geschäftsführer der MWB GMBH Wirtschaftsberatung.
Kauf, wo du lebst: Die Mittelstandsoffensive
"Wenn die kleinen und mittleren Händler keine Mitarbeiter mehr haben, die sie weiterbilden können, brauchen wir auch keine Qualifizierung für die Mitglieder von Verbundgruppen." Mit diesen Worten rüttelte der Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES, Dr. Ludwig Veltmann, die anwesenden 40 Experten aus den Mitgliedskooperationen des Verbandes auf. "Deswegen müssen wir etwas zur Stärkung der lokalen Betriebe vor Ort tun", forderte er.Mit der Mittelstandsoffensive BUY LOCAL, die Veltmann anschließend vorstellte, soll genau das erreicht werden: Die kleinen und mittleren Betriebe sollen gestärkt werden. "Denn der Strukturwandel und das daraus resultierende Wettbewerbsumfeld werden für viele Mittelständler zur ernsthaften Bedrohung", stellte der MITTELSTANDSVERBUND-Chef fest.
Durch die Unterstützung der unternehmereigenen Initiative BUY LOCAL will DER MITTELSTANDSVERBUND gegensteuern. Ziel ist es, auf die Vorzüge des stationären Handels aufmerksam zu machen und so die Frequenz in teilweise schon gähnend leeren Innenstädten wieder zu beleben. "Das geht aber nur, wenn möglichst viele Händler und Handwerker mitmachen", erklärte Veltmann.
Der Hauptgeschäftsführer des Spitzenverbandes des kooperierenden Mittelstandes forderte die 40 Teilnehmer deswegen dazu auf, für die Initiative bei den eigenen Mitgliedsunternehmen zu werben. Veltmann betonte, dass es die primäre Aufgabe einer Verbundgruppe sei, ihre Mitglieder zu fördern. "Und dass man gemeinsam das schafft, was einer alleine nicht kann, weiß auch keiner besser, als die Mittelstandskooperationen", brachte er es auf den Punkt.
Interessierte Kooperationen erhalten umfassendes Informationsmaterial zu BUY LOCAL bei Susan Kinne (Tel.: 030 / 59 00 99 618, s.kinne@mittelstandsverbund.de). Die Referentin des Hauptgeschäftsführers beantwortet auch alle weiteren Fragen zur Mittelstandsoffensive.
Das Format der gemeinsamen Sitzung der "Mitgliederberater" mit den "Weiterbildern" soll anlassbezogen vom MITTELSTANDSVERBUND wiederholt werden. Die nächste Sitzung des Arbeitskreises Mitgliederberatung und –betreuung findet am 7. und 8. Dezember auf Einladung der ANWR Group eG in Mainhausen statt. Die Herbstsitzung des Arbeitskreises Weiterbildung findet auf Einladung der FHR Fachhandelsring GmbH in Harthausen statt.
Weitere Informationen:
Webseite der Akademie der Verbundgruppen (ADV)Webseite der Gemeinschaftsinitiative BUY LOCAL