Quo vadis PR? AK Öffentlichkeitsarbeit zu Gast bei der INTERSPORT
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf das Kommunikationsmanagement und Rollenverständnis der Kommunikationsverantwortlichen? Bedeuten Twitter, Facebook & Co. das Ende der analogen Kommunikation? Dies und mehr diskutierten mehr als 20 Teilnehmer auf der Herbstsitzung des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit des MITTELSTANDSVERBUNDES am 7. und 8. November bei der INTERSPORT Deutschland eG in Heilbronn.
Heilbronn, 08.11.2018 – Nach einer herzlichen Begrüßung durch den neuen Vorstandsvorsitzenden der INTERSPORT Deutschland eG, Dr. Alexander von Preen, und Einblicken in die «ONE INTERSPORT»-Strategie der Verbundgruppe ging es am ersten Tag des Arbeitskreises für die mehr als 20 Teilnehmer zu einer beeindruckenden Führung durch die Logistik.
Und hier bewegt sich einiges: Seit vergangenem Jahr baut die INTERSPORT ein neues Hochregallager am Standort der Deutschland-Zentrale. Das Hochregallager erreicht nach Fertigstellung auf einer Grundfläche von rund 6.000 Quadratmetern eine Höhe von 36 Metern. Auf einer anschließenden Stadtführung durch die Heilbronner Innenstadt bekamen die Teilnehmer Einblicke in die Kultur- und Architekturgeschichte der ältesten Weinstadt Baden-Württembergs.
Kommunikationsmonitor 2018: Von Big Data und Fake News
Fake News und Falschinformationen haben reale Auswirkungen auf die öffentliche Kommunikation und steigendes Misstrauen zur Folge – die tägliche Arbeit von Kommunikatoren wird hiervon allerdings bislang nur wenig beeinflusst, erklärte Prof. Dr. Katrin Hassenstein, Professorin für PR und Kommunikationsmanagement an der Hochschule der Medien Stuttgart, in ihrem Impulsvortrag zum Thema „Unternehmenskommunikation im Spannungsfeld zwischen Unternehmensstrategie und Digitalisierung“. Die einstige Pressesprecherin der Lufthansa gab spannende Einblicke in die Ergebnisse des European Communication Monitors 2018, der weltweit größten Studie der Kommunikationsbranche. So ordneten 12,3 Prozent der befragten Kommunikationsverantwortlichen das Thema „Fake News“ als Herausforderung für die Kommunikationsstrategie bis zum Jahr 2020 ein. Eine weitaus größere Aufmerksamkeit erlangte mit 37,7 Prozent die Frage danach, wie zukünftig die Verzahnung zwischen Unternehmens- und Kommunikationsstrategie gelingen kann. Und auch der Umgang mit Social-Media und der Vertrauensaufbau zu den Stakeholdern standen bei den Befragten hoch im Kurs.
Kompass zum Status Quo von Strategie und Unternehmenskommunikation
Doch was sind eigentlich die Kerninhalte der eigenen Unternehmens-Vision und -Mission? Für welche Werte steht meine Verbundgruppe? Welche Maßnahmen werden aktuell in der Unternehmenskommunikation angewandt? Wer ist oder war bisher Initiator und Treiber für digitale Kommunikationsprojekte? Diese Fragen gab Prof. Hassenstein den Teilnehmern im Rahmen eines ersten Workshops zum Status Quo der Unternehmenskommunikation an die Hand.
Kommunikation 4.0: Im Spannungsfeld zwischen Unternehmensstrategie und Digitalisierung
Jahrelang fand die Kommunikation per Telefon, Fax oder E-Mail statt. Doch die digitale Transformation führt zu einer grundlegenden Veränderung des Arbeitsverhaltens und wirkt sich auf alle Unternehmensbereiche aus – auch und ganz besonders auf das Rollenverständnis der Kommunikationsverantwortlichen, so das Credo der Teilnehmer des AK Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen eines zweiten Workshops. In verschiedenen Panels erarbeiteten die Teilnehmer Analysen zu den Themenblöcken „Planung einer Content Strategie“, „Unternehmenskommunikation als Managementfunktion“ oder „Digitalisierung - das Ende der analogen Kommunikation?“.
Twitter, Facebook & Co. bieten den Nährboden für all jene, die zum Meinungsbildner werden wollen – einher geht damit für viele Kommunikationsverantwortliche die Angst vor dem „Kontrollverlust“, denn: Social Media bedeutet Dialog, bedeutet teilen und austauschen von Informationen. Und das über die Grenzen der Länder und Zeitzonen hinweg – deutlich schneller und direkter als früher. Was also, wenn der Shitstorm droht? Eine Frage, die einige Unternehmen zögern lässt, über die sozialen Medien zu kommunizieren.
Hinzu kommen die eigenen digitalen Kanäle des Unternehmens: Unternehmensblogs, Wikis, digitale Presseräume, Foren und eigene Messenger-Systeme. Wann, wie und wo erreiche ich meine Zielgruppe am besten? Ist Twitter das Medium der Wahl und hat die klassische Pressemitteilung ausgedient? Welche technischen Möglichkeiten gibt es überhaupt, um Inhalte zu produzieren, zu distribuieren – und schlussendlich mithilfe von Analyse- und Reporting-Tools die Reichweite zu untersuchen und zu interpretieren. Und hier kommen Big Data und Analytics ins Spiel.
Kommunikatoren werden bei Entscheidungsprozessen durch die Echtzeit-Auswertung von Informationen zu immer wichtigeren Partnern der Unternehmensführung. Einhellige Meinung der Teilnehmer des AK Öffentlichkeitsarbeit: Wir haben als Kommunikationsverantwortliche ein deutlich breiteres Spektrum an Aufgaben zu bewältigen als noch vor einigen Jahren.
Die nächste Sitzung des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit wird voraussichtlich im April 2019 bei der NOWEDA eG in Essen stattfinden.