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StrategieDialog Multichannel zu Gast bei NORDWEST

Bei Höchsttemperaturen traf sich der StrategieDialog Multichannel am 2. Juli im Logistikzentrum der NORDWEST Handel AG. Die Themen waren: Forderungsmanagement, Bezahlsysteme, Marketingansätze und die Zusammenführung von Vertriebskanälen.

Brüssel, 06.07.2015 — Die Abkühlung im Logistikzentrum der NORWEST Handel AG kam wie gerufen. In seiner fast 100-jährigen Unternehmensgeschichte konnte sich die Verbundgruppe von einer kleinen Vereinigung von Eisenwarenhändlern zu einem modernen Unternehmen mit einer breiten Auswahl an Produkten und Dienstleistungen entwickeln.

Nach einer Begrüßung durch den Hausherrn Bernhard Dressel, Vorstandvorsitzender der NORDWEST Handel AG, wurde das Jackett gegen eine Warnweste eingetauscht und die Teilnehmer des StrategieDialogs Multichannel konnten das Lager der NORDWEST in Augenschein nehmen.

Seit 2005 wird das Lager innerhalb des Logistikzentrums der Rhenus SE Co. KG in Gießen betrieben. Neben Markenartikeln namhafter Hersteller werden hier alle Eigenmarkenprodukte sowie Eigenimporte bevorratet. Das stetig wachsende Sortiment umfasst mittlerweile über 120.000 Artikel. Der Anspruch der Verbundgruppe: Eine Lieferung der Bestellung an die Fachhändler oder ihre Kunden innerhalb von 24 Stunden. Hierfür hat die NORDWEST Handel AG ein ausgefeiltes Mitarbeitersystem entwickelt. Gleichviel, ob zu Hochzeiten oder bei niedrigen Frequenzen – das Lager der NORDWEST Handel AG wird zu jederzeit effizient genutzt.

Alternative Finanzierung

Nach der Besichtigung stellte Jens Thöne, Geschäftsbereichsleiter Dienstleistungen, das Factoring-Angebot seiner Verbundgruppe vor. In Zeiten starker Bankenregulierung wird der Bedarf für alternative Finanzierungsmöglichkeiten immer größer. Deshalb bietet die NORDWEST Möglichkeiten, wie die Händler das Ausfallrisiko ihrer Schuldner auf Null minimieren und gleichzeitig schnell Liquidität erhalten. Seit diesem Jahr steht diese Art der alternativen Finanzierung auch Nicht-Mitgliedern der Verbundgruppe zur Verfügung.

Einkaufen statt bezahlen

Gregor Roth, Bereichsleiter bei der DZ Bank erklärte anschließend, welche Bezahlmodelle in ein Multichannel-System passen. Wichtig sei dabei, dass der Kunde nicht bezahlen will. Er will einkaufen. Ein Bezahlsystem muss deswegen schnell, effizient, zugänglich, transparent und bequem sein. Und der Markt zur Schaffung von zahlungsnahen Mehrwerten wächst stetig. Allein in Deutschland sind mittlerweile 200 sogenannter FinTechs registriert. Auch hier gelte das Credo: Online und stationär werden nach und nach zusammenwachsen. Dies müsse auch ein entsprechendes Bezahlsystem abbilden können.

Von Chaos zu Konvergenz

Ulrich Kaiser, Specialist Retail Business Solution bei der NCR GmbH, sprach danach die Unterschiede zwischen Multichannel und Omnichannel an – bei dem einen bleiben die einzelnen Verkaufskanäle mehr oder weniger isoliert voneinander, bei den anderen besteht ein einheitliches Unternehmenskonzept, dass alle Kanäle miteinander verschmilzt.

Warum das letztere wählen? Diese Frage stelle sich für Kaiser nicht: der Kunde müsse abgeholt werden. Da digitale Geräte ein essentieller Bestandteil unseres Lebens geworden sind, müsse ein entsprechender Content generiert werden. Da der Kunde jedoch – einmal angesprochen - den Kanal ebenso schnell wieder wechseln kann, müssen Verbundgruppen einheitliche Konzepte erarbeiten. Nur, wer in Sachen Darstellung, Service und Preis einheitlich auftritt, hat Chancen. Daher müssen stationäre Akzeptanzstellen ebenso Teil des Konzepts sein, wie Online-Angebote.

Marketing 4.0

Doch wie gewinne ich überhaupt neue Kunden? Die NORDWEST Handel AG hat ein neues Konzept aufgesetzt. In ihrer KOMPASS–Gruppe, einer Leistungsgemeinschaft für Arbeitsschutz, wird derzeit ein Internetportal entwickelt, das Informationen und Problemlösungen rund um das Themenfeld "Arbeitsbekleidung" bereitstellt. Das Portal ist dabei ein reines Marketing-Instrument. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über die angeschlossenen Fachhändler. Dennoch soll durch eine angepasste Darstellung der verschiedenen Informationen sowie durch eine hohe Detailtiefe und ansprechende Darstellungsart eine hohe Auffindbarkeit im Internet gewährleistet werden.

Gegen den Google-Bot

Die Informationsaufbearbeitung beschäftigt auch viele andere Verbundgruppen. Die Darstellung individueller, vollständiger und vor allem auch ansprechender Informationen muss in die Verbundgruppen-DNA übergehen. Das Kopieren der Herstellerinformationen reicht dabei bei weitem nicht aus. Wichtig ist auch die ständige Weiterentwicklung des Informationsangebots. Die Algorithmen der großen Suchmaschinen durchforsten ständig das Netz nach der besten Produktdarstellung. Ein Externe Beratung kann notwendig sein, die Erfahrungen hierbei sind jedoch unterschiedlich.

Nur eine Momentaufnahme

Insgesamt steht fest: Die Verbundgruppen mit bestehenden Multichannel-Konzepten verändern sich ständig, machen Verbesserungen oder erweitern ihr Geschäftsfeld. In einem fließenden Prozess können immer nur Momentaufnahmen vermittelt werden. Der StrategieDialog Multichannel wird daher auch weiterhin neue Entwicklungen zusammentragen und spannende Vorträge bereithalten.

Das nächste Treffen steht bereits fest: Am 15. Oktober lädt die EK/servicegroup in ihren Sitz in Bielefeld ein. 

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