Bundesregierung legt Jahreswirtschaftsbericht vor

Die deutsche Wirtschaft kommt nach einem schwachen Vorjahr wieder in Schwung. Daher rechnet die Bundesregierung nach dem am 12. Februar beschlossenen Jahreswirtschaftsbericht mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,8 Prozent.

Berlin, 12.02.2014 — Deutschland steuert nach Ansicht der Bundesregierung auf einen neuen Beschäftigungsrekord zu. Nach dem am 12. Februar vom Kabinett in Berlin beschlossenen Jahreswirtschaftsbericht rechnet die Koalition mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,8 Prozent. Dieser sei "ausschließlich von binnenwirtschaftlichen Kräften getragen“, also vom Privatkonsum. Weitere Wachstumsimpulse sollen von mehr Investitionen ausgehen. Nach einem mageren Wachstum von 0,4 Prozent in 2013 hat die Konjunktur im laufenden Jahr wieder deutlich angezogen. Deswegen hat die Koalition ihre bisherige Prognose für 2014 auch um 0,1 Prozent nach oben korrigiert. Für 2015 wird ein Plus von 2,0 Prozent erwartet.

Obwohl die Aussichten für den Mittelstand in Deutschland aktuell gut sind – nach einer Umfrage des MITTELSTANDSVERBUNDES rechneten zu Beginn des Jahres über 80 Prozent der befragten Mittelstandskooperationen mit steigenden oder gleichbleibenden Umsätzen – hält der Präsident des Spitzenverbandes des kooperierenden Mittelstandes den Optimismus für trügerisch. "Die politische Agenda der Bundesregierung droht der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland einen kräftigen Dämpfer zu verpassen", erklärt Wilfried Hollmann in Berlin. "Mindestlohn, Rente mit 63 und die 'Entflexibilisierung' des Arbeitsmarktes setzen die positive Entwicklung für die Beschäftigung in Deutschland leichtfertig aufs Spiel", kritisiert Hollmann. Und das werde sich wiederum negativ auf den Privatkonsum auswirken.

Außerdem sieht der Präsident des MITTELSTANDSVERBUNDES die Investitionsbereitschaft kleinerer und mittlerer Unternehmen in Gefahr. "Die Energiekosten belasten mittelständische Unternehmen teilweise bereits bis zur Existenzgefährdung", betont Hollmann. Zusätzliche Belastungen würden dringend notwendige Investitionsvorhaben im Keim ersticken.

Und dabei sind es genau diese beiden Faktoren - Privatkonsum und mehr Investitionen - auf die der Jahreswirtschaftsbericht seine positive Wirtschaftsprognose stützt. "Wenn die beiden Hauptwachstumstreiber gebremst werden, riskiert man die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland", stellt Hollmann fest. „Sprichwörtlich gesagt, beißt sich die Katze hier in den eigenen Schwanz."


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