DER MITTELSTANDSVERBUND zur Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten
Dr. Henning Bergmann, Hauptgeschäftsführer DER MITTELSTANDSVERBUND, zur jüngsten Entscheidung des hessischen Landtags zur Öffnung von vollautomatisierten Supermärkten.
Berlin, 15.07.2024 – „Wir begrüßen, dass der Hessische Landtag mit der Entscheidung vom 10. Juli nun doch den Weg frei macht für die Öffnung vollautomatisierter Verkaufsstellen, z.B. Mini-Supermärkte. Dies kann jedoch nur ein erstes positives Beispiel sein und muss nun bundesweit Schule machen. Den Verkauf von bestimmten Kriterien wie der Quadratmeterzahl oder dem Sortiment abhängig zu machen, halten wir dabei für nicht zielführend. Im Gegenteil: Dieses Modell sollte zukünftig auch über den Lebensmitteleinzelhandel hinaus eine Option sein und allen Branchen offenstehen.
Zudem braucht es eine bundesweit einheitliche Regelung: Ein Flickenteppich der von Bundesland zu Bundesland und dort teilweise von Warengruppe zu Warengruppe unterschiedlichen Vorgaben machen es für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie insbesondere für Händler schwer, eine attraktive und wirtschaftlich sinnvolle Lösung zu finden. Auch kann die Öffnung vollautomatisierter Verkaufsstellen nur ein erster Schritt in Richtung liberaler Ladenöffnungszeiten sein - unabhängig davon, ob ein Geschäft automatisiert oder mit Personal betrieben wird. Denn durch den Onlinehandel sehen wir eine Wettbewerbsverzerrung – vor allem kleinere stationäre Läden stehen unter einem hohen Konkurrenzdruck. Das Einkaufsverhalten hat sich in den vergangenen Jahren nochmal stark verändert – Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen heute anders ein. Der Onlinehandel erwirtschaftet deshalb einen erheblichen Teil seiner Umsätze am Sonntag. DER MITTELSTANDSVERBUND fordert schon seit Jahren eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten. Wir appellieren deshalb an alle Bundesländer, den längst überfälligen Schritt in Richtung Sonntagsöffnung zu gehen.“