Aktionsplan Energieeffizienz: Unverbindlich und unscharf
Um 20 Prozent will die Bundesregierung den Energieverbrauch in Deutschland bis 2020 senken. Um dieses ehrgeizige Ziel noch zu erreichen, hat sie am 3. Dezember einen Aktionsplan vorgelegt. DER MITTELSTANDSVERBUND kritisiert das Maßnahmenpaket als unverbindlich und unscharf.
Berlin, 04.12.2014 — Die Förderung der energetischen Gebäudesanierung mit einer Milliarde Euro jährlich ist zentraler Bestandteil des Maßnahmenpakets. Wer sein Gebäude besser dämmt, oder eine moderne Heizungsanlage einbaut, soll über mehrere Jahre gestreckt Geld vom Fiskus zurückbekommen. "Die Fokussierung auf die energetische Gebäudesanierung ist zu kurz gedacht", sagt Dr. Ludwig Veltmann. Die Bedeutung der Energieberatung für die Energieeffizienz werde in dem Aktionsplan der Bundesregierung nicht ausreichend berücksichtigt, kritisiert der Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES.
"Die Fokussierung auf die energetische Gebäudesanierung ist zu kurz gedacht", sagt Dr. Ludwig Veltmann. Die Bedeutung der Energieberatung für die Energieeffizienz werde in dem Aktionsplan der Bundesregierung nicht ausreichend berücksichtigt, kritisiert der Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES.
"Dass vor eine Investitionsentscheidung aber zwingend eine professionelle und unabhängige Energieberatung vorgeschaltet sein muss, wird im Aktionsplan bei weitem nicht hinreichend berücksichtigt", so Veltmann. DER MITTELSTANDSVERBUND fördert seine 320 Mitgliedskooperationen und deren 230.000 mittelständische Anschlusshäuser bereits seit 2012 im Rahmen des vom Bundesumweltministerium aus der Nationalen Klimaschutzinitiative geförderten Projekts "Mittelstand für Energieeffizienz" erfolgreich beim Energiesparen.
Der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz beschreibt die Bedeutung der Energieberatung zwar im Grundsatz. Wie diese aber ausgeweitet und künftig noch gezielter eingesetzt und gefördert werden soll, bleibt unklar. "Solche unverbindlichen Absichtserklärungen werden der Bedeutung der Beratung nicht gerecht", befürchtet Veltmann.
Er bedauert außerdem, dass die Anstrengungen und Erfolge, die gerade die in Verbundgruppen organisierten mittelständischen Unternehmen schon unternommen haben, nicht gewürdigt werden. Viele Initiativen werden ausdrücklich herausgestellt, mit keinem Wort jedoch das bereits seit März 2012 laufende Projekt des Verbandes, mit dem bereits mehr als 1.000 mittelständische Handels- und Handwerksunternehmen beraten worden sind und infolge dessen mehr als 3500 Tonnen CO2 eingespart werden konnten. "Dieses Engagement, das sich für eine Fortführung anbietet, nimmt der Aktionsplan leider nicht zur Kenntnis", kritisiert Veltmann.
Die geplante Bündelung der Erfahrungen auf geeigneten Plattformen mit dem Ziel, die Qualität der Maßnahmen zu verbessern, unterstützt DER MITTELSTANDSVERBUND ausdrücklich. Gleichzeitig sieht er die Fokussierung auf einige wenige Akteure kritisch. "Wenn Projektträger mit mehrjährigen praktischen Kenntnissen außen vor bleiben, die wesentlich zu den bisherigen Ergebnissen beigetragen haben, bleibt die Plattform leider unter ihren Möglichkeiten", befürchtet Veltmann.
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