Erster BranchenDialog Hörakustik- und Augenoptik-Kooperationen

An vielen Standorten sind sie in einem Geschäft zu finden. Die Optiker und die Hörakustiker sollten folglich auch eine gemeinsame Zielgruppe und folgerichtig gemeinsame Verbandkonzepte haben - aber weit gefehlt! Auf Initiative der Augenoptikkooperationen im MITTELSTANDSVERBUND fand am 10.11.2011 in Köln ein erstes Treffen der Augenoptik- und Hörakustikkooperationen statt.

Ziel des Formates BranchenDialog ist es, verwandte und komplementäre Märkte, in denen es tragfähige Kooperationskonzepte gibt, in den Dialog zu bringen. Den Aufschlag in dieser Sitzung machte Dr. Norbert Medelnik von der BBE aus München. Er verdeutlichte sehr klar, dass die beiden Märkte Optik und Hörakustik auf sehr unterschiedlichen handelsbetrieblichen Entwicklungsstufen sind. Während die Augenoptik sich seit Jahren weg von dem Vertrieb „medizinischer induzierter Sehhilfen“ hin zu einer Vermarktung vom „Modeassecoires Brille“ entwickelte, ist der Hörgeräteakustiker nach wie vor ein Spezialist, der die gesundheitlichen Defizite der Patienten beheben hilft. Der Optiker hat Kunden, der Hörakustiker hat Patienten. Trotzdem, so die Ausführungen des Branchenspezialisten Medelnik, gibt es auch bei den Hörakustikern einen modischen Trend: Lifestyle bedeutet bei den Hörakustikern möglichst wenig von den Produkten zu sehen und eine möglichst vollständige Integration in multimedialer Anwendung, so beispielsweise Fernsehgeräte, Telefone etc. zu ermöglichen.

In der anschließenden sehr ausführlichen Diskussion konnte festgestellt werden, dass es zahlreiche Doppelmitgliedschaften der namhaften Kooperationen Meditrend eG, Dialog GbR und HÖREX Hör-Akustik eG zu den Augenoptikkooperationen IGA Optic eG, Optiker Gilde Handels- und Marketing GmbH, Optic Actuell AG und MDA Marketinggesellschaft Deutscher Augenoptiker mbH gibt. Auch auf Kooperationsebene sind die ersten Ansätze der Zusammenarbeit zu finden, wie beispielsweise die Kooperation zwischen IGA Optic eG und HÖREX Hör-Akustik eG zeigt. Gemeinsame, zentrale Themen zu finden, bleibt jedoch sehr schwer: Herr Domalgalski von Pro Erfolg, Lippstadt, präsentierte beispielsweise das Thema Qualitätsmanagement in den Betrieben. Hier zeigten sich schon die deutlichen Unterschiede: Während in der Hörakustik das Thema Qualitätsmanagement und Zertifizierung ein „notwendiges Übel“ zur Abrechnung der Leistungen ist, sind die Elemente eines QM bei den Augenoptikkooperationen Bestandteil ihrer modischen Markenphilosophie.

DER MITTELSTANDSVERBUND wird diese Art des Dialogs zwischen angrenzenden Branchen weiterführen und nimmt gerne weitere Ideen auf. Weitere Informationen erhalten Sie von Herrn Glaser (j.glaser@mittelstandsverbund.de).